Eigen/Sinn – Werke aus der Sammlung des Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst, ausgestellt im Bundesrat Berlin
Wir bringen Eigen/Sinn digital zu Ihnen nach Hause
Sabine Herrmann, Klaus Killisch, Helga Paris, Manfred Paul, Ludwig Rauch, Evelyn Richter, Erika Stürmer-Alex, Hans Ticha, Trak Wendisch
Die Ausstellung präsentiert Malereien und Fotografien aus der umfangreichen Sammlung des Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst. Die ausgestellten Werke sind Figurenbilder bzw. typologische Porträts, die den Bildraum als symbolischen, vom künstlerischen Blick entworfenen (Frei-)Raum formulieren. Die Wirklichkeit von Bildern oszilliert somit zwischen Realitätsspiegel und imaginärem Feld, das als möglicher Handlungs , aber auch Repräsentationsraum für das Individuum dient.
Der mehr als 40.000 Werke umfassende Bestand des BLMK versammelt Gemälde, Handzeichnungen, Druckgrafiken, Fotografien, Skulpturen, Künstlerbücher und -plakate des gesamten 20. Jahrhundert bis heute.
Den qualitativen und quantitativen Schwerpunkt der Sammlung bildet Kunst aus der DDR. Während die Sammlungswerke der klassischen Moderne wichtige kunsthistorische Bezüge verdeutlichen, verweisen die nach 1990 entstandenen Exponate auf Traditionslinien der Ostmoderne. Die Sammlung des BLMK ist die umfassendste und facettenreichste Sammlung von Kunst aus der DDR, die Werke aus allen wichtigen Kunstszenen und -zentren Ostdeutschland beherbergt. Diese gewachsene Ressource, die seit den frühen 1960er-Jahren konsequent nach kunsthistorischen und künstlerischen Kriterien entstanden ist, bildet die Grundlage für die Identität des BLMK. Das Programm des Museums zielt darauf ab, die Kunst der Vergangenheit in der Gegenwart und einem internationalen Kontext zu verankern. (Text: BLMK)
Sabine Herrmann
Wir bringen die Ausstellung „Eigen/Sinn“ zu Ihnen nach Hause
11.05.2020 – Mit ihrer Malerei erzählt Sabine Herrmann Geschichte(n). Der Betrachter ihrer Werke wird auf eine Erinnerungsreise geschickt und damit indirekt Zeuge vergangener Zeit.
Als die Künstlerin Mitte der 1980er-Jahre ihre Kunst zu entfalten beginnt, ist das Kunstfeld geprägt von neoexpressiver Figürlichkeit. Auf den ersten Blick bedient sich Sabine Herrmann dabei jenem Ausdrucksverlangen und doch entwickelt sie sehr bald ihren ganz eigenen Malstil. Anders als bei anderen Künstler*innen dieser Zeit wirken die Figuren auf Herrmanns Werken verunsichert, tastend und auf der Suche (nach sich selbst). Diese zwar schematisch dargestellten und formreduzierten aber doch menschlich aussehenden Figuren befinden sich dabei meist im Zentrum des Bildes. Dieses wird dabei selbst zum Handlungsraum des Subjektes. Die Koexistenz zwischen figürlicher Einbettung und abstrakter Auflösung ist dabei maßgebend für die Wiedererkennbarkeit der Werke Hermanns.
Ob Faltpapierrollos, Jute oder handgeschöpfte Papiere aus ihrer Zeit in Nizza, Sabine Herrmann testet immer wieder die Grenzen des Mediums aus. Auch verwendet sie verschiedenste Maltechniken, die meist mit einer bestimmten Schichttechnik überlagert werden. Die Farbe ist dabei unterschiedlichster Nationalität. So sind die selbst angerührten Pigmente beispielsweise aus modernen Ockertönen aus Frankreich oder Italien, aber auch traditionelle Farbtöne aus Japan finden ihren Gebrauch.
Sabine Herrmann: weggang von mir selbst; 1996
Pigmente und Acrylbindemittel, Mischtechnik auf Bütten, 235 x 163 cm
ohne titel, 1996;
Pigmente und Acrylbindemittel, Mischtechnik auf Bütten, 235 x 163 cm
Sabine Herrmann, 1961 in Meißen geboren, lebt und arbeitet in Berlin
1981 Grundlagenstudium Restaurierung Dresden
1981 – 1986 Studium Malerei und Grafik, Kunsthochschule Berlin-Weißensee
1992 Aufenthalt Villa Arson Nizza durch Stipendium des französischen Kulturministeriums
seit 1994 Mitglied des Vereins der Berliner Künstlerinnen 1867 e.V.
2000 – 2003 Mitgründerin, Dozentin und Organisatorin der artschool-international Berlin
seit 2006 regelmäßige Beteiligung an Projekten der internationalen Künstlergruppe „Collective Task“
2016 Lehrbeauftragte für Malerei an der Justus-Liebig-Universität Gießen